Der Recyclingweltmeister Deutschland hat ein Problem, und das stinkt gewaltig: Illegale Mülldeponien. Doch eine Übersicht über das Problem gibt es bisher nicht. Selbst das Umweltbundesamt hat keine. Denn Müll ist Ländersache. Und die Länder geben die Zuständigkeit oft weiter an unterschiedliche Stellen.
Wir haben sechs Monate lang Daten gesammelt: bei Landratsämtern, Genehmigungsdirektionen und Umweltministerien. Wir haben sie gefragt, ob sie solche Halden in ihrem Zuständigkeitsbereich kennen, welcher Müll dort lagert und was die Entsorgung voraussichtlich kostet. Entstanden ist eine Karte, die das Ausmaß des Problems zeigt. Und noch lange nicht vollständig ist. Du kannst mitmachen und uns helfen, sie zu ergänzen.
Damit fing alles an. Michael Billig von muellrausch.de nahm Steffi mit auf eine illegale Halde in Thüringen. Eine Nachfrage beim Umweltbundesamt ergab: Es gibt bisher keine deutschlandweite Übersicht über illegale Müllhalden in Deutschland. Kein Wunder, dass es kein öffentliches Bewusstsein über die Thematik gibt. Also musste wohl mal eine Karte erstellt werden. Schicksal akzeptiert.
Der Plan: Per IFG-Anfragen alle 401 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte abklappern. Und alle Umweltminsterien der Länder. Im Endeffekt haben wir uns dafür entschieden, doch mit Presseanfragen zu arbeiten. IFG-Anfragen kosten nicht immer, aber manchmal, und das wäre aufgrund der schieren Masse zu teuer geworden.
Herr Ueckert aus Bernau nimmt Lou, Markus, Michael und Steffi mit auf die dortige Halde. In Bernau hat es 2005 gebrannt, der Rauch soll bis Berlin-Lichtenberg gezogen sein. Herr Ueckert erklärt uns, wie die Stadt versucht, das Problem in den Griff zu bekommen. Und Viktoria und Steffi erzählen von der Recherche.
Climate Crime
Besonders gefreut haben wir uns über das Interesse von Louisa Dellert und Markus Ehrlich. Sie haben uns auf die Halden in Bernau und Letschin begleitet. In der Folge erzählen sie euch von dem Tag und warum Markus zwischendurch mal Angst bekommen hat:
ZEIT ONLINE
Wir freuen uns tierisch über die Kooperation mit ZEIT ONLINE. Lest hier unseren Text darüber, dass die immer wieder einzeln thematisierten Müllhalden gar keine Einzelfälle sind.
Ostfriesenzeitung
Das Telefon klingelte und der Kollege Daniel Noglik von der Ostfriesenzeitung war dran. Er hatte unsere Recherche gesehen und wollte sich um die Halden in Ostfriesland kümmern. Das Reporterglück ist mitgefahren: In Uplengen war der Betreiber vor Ort und hat ihn über das Gelände geführt. Lest hier, was Daniel dabei erlebt hat: